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Die Qual der Wahl und warum nicht wählen die schlechteste Option ist.
Mittwoch, 11. Mai 2016 | Cathy Heller

 

Wer die Wahl hat, hat die Qual, oder die Freiheit und Möglichkeit.

Wer die Wahl hat, hat die Qual, oder die Freiheit und Möglichkeit. (Futura von Ebb & Flow)

Österreich hat gewählt und wird es wieder tun. Der Bundespräsident wird nach einer Stichwahl Ende Mai vom Volk bestimmt. Zumindest von jenen, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.

Für mich als Interior Designerin sind Vorauswahl und Auswahl tägliche Komponenten meiner Tätigkeit. Meine Geschäftsbeziehungen zu meinen Kundinnen und Kunden beginnen in der Regel mit einem kostenlosen Erstgespräch vor Ort, also zumeist in jenen Räumlichkeiten, die es zu gestalten gilt. Dabei stelle ich mich einerseits vor, in Fleisch und Blut sozusagen, lerne den oder die Interessenten/in persönlich kennen und werfe erste Blicke auf das Objekt, sei es eine Geschäftsräumlichkeit oder ein privater Wohnsitz. Die Kundschaft hat dann die Möglichkeit, mich zu wählen oder nicht. Das hat natürlich mit Sympathie zu tun aber auch damit, ob es mir gelingt, mit ersten Ideen das Interesse zu wecken und eine Vertrauensbasis aufzubauen. Bin ich die Richtige, wirke ich kreativ, kann man mir die Abwicklung eines solchen Projektes zutrauen?

Eine Vorauswahl für ein himmlisch Schlafzimmer: leicht, modern, wie unter blauem Himmel

Eine Vorauswahl für ein himmlisches Schlafzimmer:
leicht, modern, wie unter blauem Himmel

Ganz wie eine Politikerin bin ich natürlich von meinen Qualitäten überzeugt, die Chemie muss aber auch stimmen, auch ich habe eine Wählerschaft, zu der ich passe.

Dann vereinbaren wir ein nächstes Treffen. Im Rahmen der Vorbereitungen für diesen Termin treffe ich eine Vorauswahl an Materialien, die ich zur Auswahl vorlegen will. Da mein Angebot einen großen Rahmen an Waren (Möbel nach Maß, Solitärmöbel, Betten und Sitzmöbel, aber auch Stoffe für Vorhänge, Beschattungen, Rollos, Bodenbeläge, Wandgestaltungen und vieles mehr) umfasst, sollte ich schon beim erstem Treffen, ein Gefühl für die Vorlieben und Lebensgewohnheiten meines Gegenübers gewinnen.

RIMONS Möbel - Liebling der Saison: Sofa Oscar, 160cm, von Zoffany. Midcentury Art all made up!

RIMONS Möbelliebling der Saison: Sofa Oscar, 160cm, von Zoffany. Midcentury Art all made up!

Selbstverständlich ist RIMON eine Marke. Rimon verkauft eine Dienstleistung, somit ein Produkt und die damit verbundenen Waren, hinter denen ich als Person stehe. Mit meinem Stil, meinen Wertigkeiten, meinem Interesse, nachhaltig im Einklang mit der Natur und den Menschen um uns zu  leben und zu arbeiten.

Es war aber nie mein Ziel, meinen KundInnen ein „Schema“ Rimon aufzuerlegen, nach dem Motto „Oft erprobt und viel bewährt.“ Viele meiner Mitbewerber, die ich mitunter für vieles, was sie erarbeitet und in der Branche geschaffen haben, sehr bewundere und schätze, sind diesen Weg gegangen  und waren mit diesem System sehr erfolgreich. Ich will aber einen anderen Weg gehen.

Als ich die Firma RIMON gegründet habe, habe ich mich mit Business Plänen, Marketingkonzepten und allem, was dazugehört auseinandergesetzt. Ich habe mich beraten lassen und ich tue es noch. Beratungsresistenz ist ein wohl nicht nur auf Österreich beschränktes Elend, zu dem ich nicht beitragen möchte. Menschen lernen Verschiedenes und kennen sich dann in ihrem Bereich einfach besser aus als man selbst. Ihre Erfahrungswerte und ihr Knowhow bringen einen weiter, rechnen sich.

Was ich immer wusste, war, dass ich meine KundInnen mit meinem Wissen und meiner Expertise bereichern will, dass ich ihnen zeigen will, was ich auf internationalen Messen, auf Reisen und in verschiedenen Kulturen zusammengetragen, gelernt und gefunden habe. Dass ich Ihnen ein „Readers Digest“ aus der Fülle der zu meiner Branche gehörigen Literatur bieten will.

Aber: Sie sind mündige Wähler. Sie haben ihren Lebensstil, ihre Gewohnheiten, ihre Vorlieben schon bevor sie mich kennengerlernt haben gehabt. Ich will sie erkennen, bündeln, kommunizieren und daraus ein Konzept schnüren, das schlüssig ist. Alle Frauen und Männer, die ich je beraten habe, haben Geschmack. Alle wissen, was ihnen gefällt.

 

Landhausstil heute: hier kolumbianisch im Sti, die Muster und Texturen sind eine Hommage an die frühen bewohner der Anden (Gastón Y Daniela

Landhausstil heute: hier kolumbianisch im Stil, die Muster und Texturen sind eine Hommage an die frühen Bewohner der Anden (Gastón Y Daniela)

Vorzimmer für Mutige: Charakter in modernem Kolonialstil, warme farben, die Willkommen heißen. (Gastón Y Daniela)

Vorzimmer für Mutige: Charakter in modernem Kolonialstil, warme Farben, die willkommen heißen. (Gastón Y Daniela)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Ziel ist es, sie auf einen Weg zu führen, der verschiedene Stile, die in ihnen schlummern, zu einem schlüssigen Ganzen verbindet. Nichts spricht gegen den so in Mode geratenen „Stilbruch“ in der Einrichtung, vorausgesetzt natürlich, dass zuvor schon ein Stil erkennbar und fokussiert ist. Von allem ein bisschen wird nichts.

„The past is not dead, it is living in us and will be alive in the future which we are now helping to make“
William Morris

Man muss nicht alles neu erfinden, wir haben eine Wohngeschichte, die ein Teil der Kulturgeschichte ist. Häuser stehen in verschiedenen Baustilen gleichwertig nebeneinander. Diese waren von der jeweiligen Mode geprägt, der man sich nicht entziehen kann. Man muss nicht jedem Trampelpfad an Trends folgen, allein gegen den Strom wird aber sicher sehr anstrengend.

Ich will eine Hilfe bei der Verwirklichung Ihrer Vorstellungen im Wohn- und Arbeitsbereich sein. Ich will aus der Fülle Ihrer Charakterzüge und Vorlieben das individuelle Interior Konzept gestalten. Ich will ein Angebot legen, aus dem Sie wählen.

Vergleichbares, wenn auch schwieriger, da nicht Einer für Einen, sondern Einer für Alle handeln muss, wünsche ich mir für die Politik. Unsere Wählerwünsche sollen von einem fähigen Kandidaten, der unsere Werte teilt und die wünschenswerten Kompetenzen mitbringt, umgesetzt werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass wir auch wählen.



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