März ist ein schöner Monat: Er leitet das Ende des Winters ein, Schneeglöckchen besiedeln unseren Garten, Tulpen in Vasen frischen unser Zuhause auf. Nach den kühlen Farben des Winters sehnen wir uns nach Buntheit und Leben im Freien.
Außerdem feiern wir im März unseren Hochzeitstag, heuer wird unsere amtlich gemachte Beziehung volljährig. Eigentlich tu ich mir schwer mit Jahreszahlen, aber zu wissen, wie lang wir verheiratet sind, ist sehr einfach. Das Alter unserer Erstgeborenen plus eins.
Da der Liebste und ich zuvor schon einige Jahre in wilder Ehe verbracht hatten und wir definitiv mehr Jahre zusammen als alleine auf dieser Welt sind, könnte man nun meinen, der 18. Hochzeitstag ist nur eine Zahl. Stimmt auch.
Aber für mich ist er, der Hochzeitstag, doch bewegend und ein Grund zu feiern – und das aus mehreren Gründen:
Am wichtigsten: Man soll die Feste feiern wie sie fallen.
Zweitens: Man kann den Tag zum Anlass nehmen, einander zu beschenken. Was gibt es Schöneres?
Drittens: Ich würde ihn ja jeden Tag aufs Neue heiraten, meinen Mann. Weil diese Tatsache im Alltag, der bei uns mit der Aufzucht unserer vier Kinder und der Ausübung unserer Berufe sehr ausgefüllt ist, sehr leicht untergeht, muss man sich einen Anlass geben zur freudigen Besinnung.
Nur was hat unser Hochzeitstag mit der Farbe des Jahres nach Pantone zu tun?
Die Farbe Koralle liebe ich schon mein Leben lang, sei es als Nagellack, für Kleider oder Accessoires […]
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Einer Freundin von mir wurde vor kurzem von einer ihr bis dahin unbekannten Dame empfohlen, in ihre besonders schönen naturblonden Haare Strähnen färben zu lassen, um ihre Weiblichkeit zu unterstreichen. Dieser Rat kann eine/n freilich zu sehr tiefsinnigen Überlegungen veranlassen:
Sind Frauen mit gesträhnten Haaren weiblicher? Wenn ja, heißt das dann folglich, dass ungefärbte Haare eine Abkehr von der Weiblichkeit sind?
Nun ist es nun mal so in unserer Gesellschaft und in anderen Kulturen wohl noch viel mehr, dass Frauen gern weiblich wahrgenommen und Männer maskulin gesehen werden wollen. Nur wo wird männliches Einfühlungsvermögen weibisch und wo wird Emanzipation unfeminin?
Ich selbst bin Mutter und Unternehmerin. Einerseits ziehen mein Mann und ich vier Kinder groß, andererseits darf ich Ihnen beim Einrichten Ihrer Wohnungen, Häuser, Agenturen, Kanzleien, Ordinationen und anderen Immobilien behilflich sein. Beide Tätigkeiten machen mich aus, sie erfüllen mich, auf keines der beiden möchte ich verzichten.
Dennoch ist es sehr oft ein Thema. Während mein Ehemann, ebenfalls Unternehmer, noch nie gefragt wurde, wie es ihm gelingt, Familie und Beruf zu vereinbaren, kommt es in Gesprächen über mich doch recht häufig auf. Die direkten Fragen und Ausführungen mir gegenüber sind zumeist eher schmeichelhaft. Sie rücken mich in Richtung Wonderwoman. Charmant.
Unsere Kinder wachsen recht freigeistig auf, dürfen ihre Meinungen immer zum Ausdruck bringen, daher wird viel diskutiert und auch gestritten in unserer Familie. Diese Art der Erziehung ist anstrengend, davon können mein Mann und ich ein Lied singen. Zeitgleich erhoffen wir uns davon, dass wir selbstbewusste und mündige junge Menschen heranziehen, die sich durchsetzen können und voller Selbstvertrauen ihre Positionen und Ansichten vertreten werden. Charakterlich sind einander die vier nicht annähernd so ähnlich wie optisch. Sie haben verschiedene Begabungen und Vorlieben.
Besonders zu tragen kommen diese Unterschiede bei der Auswahl unseres jährlichen gemeinsamen Sommerurlaubs. Einmal beschlossen, wo es hingehen soll, wird dieser dann von meinem Ehemann akribisch und bis ins kleinste Detail geplant. Selbst freie Zeiten und mehr oder weniger spontane Ausflüge werden in eigene Zeitfenster gepackt.
Was die Auswahl des Urlaubsortes betrifft, wird jedes Jahr aufs Neue viel abgewogen und debattiert.
Während unserer Tochter die Location weder zu heiß noch zu mediterran oder gar tropisch sein kann, bevorzugen die beiden mittleren Buben eher Ziele im angelsächsischen Bereich, sie bevorzugen Burgen, Schlösser, weite sattgrüne Felder dem azurblauen Meerblick, der ihrer Schwester so wichtig ist. Was das sportliche Workout betrifft, sind sich die Älteste und der Jüngste einig, sei es Schwimmen, Tennis oder Fußball – Hauptsache Bewegung.
Mitten in den tiefen Winter, der sich bekanntlich eher in kühlen Tönen kleidet, mit graubraunen Baumrinden in blassgrauem Winterlicht, angezuckert in frischem Schneeweiß, hier und da unterbrochen von den satten Rottönen der Beeren, die den Vögeln das Überleben bei gefrorenen Böden sichern, ja mitten in diese blasse, fahle Zeit kündigt uns Pantone ein Jahr 2017 in strahlendem, lebendigem Grün an. Greenery, was man mit Grün im Sinne von Blattgrün, Laub, Vegetation übersetzen kann, ist die Trendfarbe für das junge, neue Jahr.
Diese Prognose kommt nicht nur allen Naturliebhabern entgegen, sie weckt in uns bereits früh die Sehnsucht nach frischem Frühlingsgrün, nach dem sattem Blattwerk der weichstieligen Frühblüher, nach Narzissen und Tulpen.
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„Deck the halls with boughs of holly… Tis´the season to be jolly…“
Der Kalender zeigt die zweite Hälfte des Monats November, wir befinden uns somit in den Startlöchern der – wie es die Amerikaner so nett bezeichnen – „Festive Season“. Einer Zeit, in der jene Kulturen, die den nördlichen Polarkreis bewohnen und somit einige Monate mit ziemlich dunklen Tagen und noch viel dünkleren Nächten zurechtkommen müssen, Feste feiern, die das Licht bejubeln, um sich die Winterzeit und damit auch ihre Gemüter etwas zu erhellen.
Das oben zitierte Lied gilt heute als Weihnachtslied, ist doch Weihnachten zweifelsohne das meist gefeierte Lichtfest im Winter. Historisch geht es allerdings auf ein walisisches Volkslied zurück, das zum Julfest, einem skandivaschischen Winterfest, gesungen wurde. Viele schreiben die heute gebräuchliche Melodie Franz Schubert zu, der Liedtext ist zweifelsohne amerikanisch, da vertraue ich ganz den Quellen. Hollies, also Stechpalmen, die im Winter mit ihren wunderbar leuchtenden roten Beeren unsere im Nebelgrau versinkenden Gärten schmücken, gehören zu meinen Lieblingspflanzen. Entgegen der Ratschläge meines früheren Gärtners, der, voll der Esoterik verschrieben, von stechendem Pflanzenwerk im Herzen unseres Gartens abgeraten hat, zieren Hollies alle Bereiche meines Gartenparadieses am Wiener […]
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Die Zeit verfliegt wie im Flug, mir scheint, dass dieses Phänomen mit zunehmendem Alter immer stärker zutrifft. Ich erinnere mich an meinen hoffnungsfrohen Blog Anfang des Jahres über Rose Quartz und Serenity Blue und meine Pläne, etwas mehr rosarot und himmelblau in unseren Wintergarten zu holen.
Nicht dass ich nicht ganzjährig den Großteil meiner Zeit zu Hause im Wintergarten verbringen würde, jetzt im Herbst, wenn es draußen zu kühl ist, um den Kaffee oder Tee auf der Terrasse einzunehmen, ist er aber besonders einladend. Man fühlt sich mitten in der Natur, hat es aber kuschelig warm.
Noch sind die Pflanzen rosatönig, der Himmel zeigt sich noch blau, aber viele unter uns fürchten die grauen Tage, die sich in unseren Breiten bald verdichten werden.
Österreich hat gewählt und wird es wieder tun. Der Bundespräsident wird nach einer Stichwahl Ende Mai vom Volk bestimmt. Zumindest von jenen, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.
Für mich als Interior Designerin sind Vorauswahl und Auswahl tägliche Komponenten meiner Tätigkeit. Meine Geschäftsbeziehungen zu meinen Kundinnen und Kunden beginnen in der Regel mit einem kostenlosen Erstgespräch vor Ort, also zumeist in jenen Räumlichkeiten, die es zu gestalten gilt. Dabei stelle ich mich einerseits vor, in Fleisch und Blut sozusagen, lerne den oder die Interessenten/in persönlich kennen und werfe erste Blicke auf das Objekt, sei es eine Geschäftsräumlichkeit oder ein privater Wohnsitz. Die Kundschaft hat dann die Möglichkeit, mich zu wählen oder nicht. Das hat natürlich mit Sympathie zu tun aber auch damit, ob es mir gelingt, mit ersten Ideen das Interesse zu wecken und eine Vertrauensbasis aufzubauen. Bin ich die Richtige, wirke ich kreativ, kann man mir die Abwicklung eines solchen Projektes zutrauen?
Die Überschrift dieses Blogeintrags stammt nicht aus meiner Feder, sondern ist Titel und Textzeile eines Songs von Herbert Grönemeyer. Jetzt im März, wo uns der Winter zwar schon verlassen, der Frühling aber noch nicht fest eingezogen ist, spricht er bestimmt vielen von uns aus der Seele. Weg aus dem grauen Alltag, rein in grüne Tropenwälder gespickt mit üppiger Blütenwelt.
Im März 2001 haben wir uns nach acht Jahren Partnerschaft und vielen Jahren Verliebtheit meinerseits getraut, ganz klassisch in Weiß mit Schleier und Cutaway. Den Frühling des darauffolgenden Jahres sahen wir mit der Geburt unserer Tochter durch die rosarote Brille. Jeder, wirklich jeder, der sie kennt, weiß, dass sie einzig in ihrer Art ist. Das mag erklären, warum die Jahre 2004, 2008 und 2009 himmelblau geprägt waren. Unser Letztgeborener hätte nach väterlichem Wunsch durchaus etwas Rosa in unser elterliches Leben zurückbringen sollen, wollte aber unsere blaue Schaffensperiode nicht durchbrechen. Er hat wie ein Löwe gekämpft, um sich gegen seine weiblichen Mitstreiterinnen durchzusetzen, also haben wir ihn Ariel genannt. Nach seinen beiden Design affinen Brüdern hat er von Anfang an mit Lokomotiven, Autos und bald auch Fußball etwas mehr Testosteron geprägtes Ambiente in unser Haus gebracht und damit den väterlichen Schmerz über den Mangel an einer zweiten Tochter erfolgreich zu kompensieren gesucht. (mehr …)
Vergangenen Sommer wurde ich in einem Gespräch von einem Kunden gefragt, ob ich ausschließen könne, bedenklich gerodete Tropenhölzer für die Einrichtung eines Hotels zu verwenden. Der Verzicht auf derlei Rohstoffe sei ihm ein ethisches Anliegen.
Mit reinem Gewissen konnte ich diese Bedenken ausräumen, indem ich erklärte, dass meine Lieferanten mein Vertrauen genießen, der Wahrheit entsprechend die Herkunft der von ihnen verwendeten Materialien auszuweisen und dass ich bei der Auswahl meiner Partner aus grundlegender Lebenshaltung auf solche Aspekte Wert lege. Mein ökologischer Fußabruck, der meines Privatlebens sowie der meiner Geschäftstätigkeit soll so positiv wie möglich für die Nachwelt ausfallen.
Diese Kundenfrage kam zum ersten Mal. Nie zuvor und seitdem nicht mehr wurde ich nach fair gehandelten Möbeln, menschenwürdig produzierten Stoffen oder ungiftigen Wandfarben gefragt. Dieser Umstand gab mir zu denken.