Den heurigen Sommerurlaub haben meine Liebsten und ich in Florida verbracht. Klimatisch durchaus sommerlich, landschaftlich mehr als üppig, architektonisch mehr als amerikanisch. Die Dimensionen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zeigen sich gleich bei der Ankunft: Mein Familienauto, cisatlantisch so ziemlich unter den größten Fahrzeugen einzureihen, die durch Wiens Straßen kreuzen, ist transatlantisch bestenfalls Durchschnitt im Personenverkehr.
Für mich beginnt der Sommer mit Rapsfeldern. Da führt mich mein Liebster aus Anlass unseres Hochzeitstages ostwärts, genauer gesagt nach Budapest. An einen Ort, der mich an Zeiten erinnert, in denen wir unsere Liebe nicht mit einer Schar an Kindern teilten, in der wir zu zweit Alles waren. Aufgrund dieser nostalgischen Gedanken begleitet diese jährliche, frühsommerliche Reise eine Leichtigkeit, die jene von Tomas bei Milan Kundera noch weit übertrifft. Uns scheint immer die Sonne, spätestens nach der Grenze. Die Ungarn stellen uns ihr schönstes Wetter zur Verfügung und rollen gelbe, Rapsblüten gelbe Teppiche für uns aus.
Wir kennen die Fabel von Aesop, die Mahnung vor dem Kniefall vor der Schmeichelei:
Der Rabe ergattert ein Stück Käse, das der Fuchs gern hätte. Der Fuchs schmeichelt so lange dem schönen Gesang des Raben bis dieser, ansetzend zum Vortrag, den Mund öffnet, der Käse herunterfällt, und der Fuchs ihn zufrieden verspeist.
Meine Geschichte setzt woanders an, ich lehne mich also an Aesop, meine Moral ist aber eine andere:
In den vergangenen Tagen fanden in Paris parallel zwei sehr interessante Messen statt. Einerseits die Déco off, eine auf die Geschäfte in Paris aufgeteilte Ausstellung der neuesten Stoff- und Tapetenkollektionen, andererseits die Maison et Objet am Pariser Messegelände, wo die neuesten Trends für Einrichtung und Dekoration von Produzenten aus der ganzen Welt präsentiert wurden. RIMON war vor Ort, um Neuigkeiten und Trends nach Wien zu bringen. (mehr …)
Heute hat ein neues Kalenderjahr begonnen. Wer den Trendprognosen von PANTONE glaubt, sieht das Jahr in Marsala (Pantone 18 – 1438), also Weinrot. Der Farbton liegt irgendwo zwischen Bordeauxrot, Fingernägeln in klassischem Rouge Noir von Chanel, der Schale eines Granatapfels und dem Rotbraunton fallenden Laubes. Die Farbe ist warm, gemütlich, elegant und ein Revival. Das Art Déco und seine KünstlerInnen liebten Edelsteintöne, kräftige Naturtöne, die sie mit einem Lüster der schönsten Perlen veredelten. (mehr …)
Ich liebe Weihnachtsbäume. Ich habe selbst keinen, weil ich auch nicht Weihnachten feiere, aber den Wald ins Haus zu holen, finde ich großartig. Allein der Duft, die Möglichkeit, sich beim Dekorieren auszutoben. Seit Jahren bewundere ich die dichten Exemplare in den USA. Genauso wie ich den Wiener Graben liebe, wenn er sich zumindest optisch und olfaktorisch in einen Wald verwandelt – man muss ja schon einsehen, dass die Bäume im Unterschied zu jenen in freier Natur, nicht mehr am Leben sind, am allerliebsten habe, halte ich mich auch in Manhattan im Dezember gern in der Nähe von Baumverkaufsplätzen auf. (mehr …)
Seit jeher war und ist es den Menschen ein Bedürfnis in der dunkelsten Zeit des Jahres Wärme und Licht mit Lichterfesten herbei zu träumen. Ob es sich dabei um alte nordische Wintersonnwendfeiern, das christliche Weihnachten oder das jüdische Chanukkah handelt, egal wie verschieden die gefeierten Inhalte sind, alle haben sie das Zünden vieler warmer Lichter gemeinsam.
Das Leben einer Interior Designerin besteht nicht aus Vorhang- und Tapetenrapport Berechnungen allein. Nicht, dass das nicht wichtig wäre, nicht dass ich das nicht ständig machen würde. Zu einem gelungenen Raumkonzept gehören auch Muster, und deren Anordnung will berechnet sein, was wiederum gelernt sein will. Dem ist nichts entgegenzusetzen.
Doch die meisten kreativ Tätigen erträumen sich auch Inspiration jenseits mathematischer Formeln. Und diese Inspirationen lauern immer und überall. Der kreative Mensch ist umgeben von Eingebungen, von Reizen, die künstlerisch umgesetzt werden wollen. (mehr …)
Immer wieder werde ich nach der Bedeutung des Namens meiner Firma gefragt. Rimon ist ein hebräisches Wort und heißt Granatapfel auf Deutsch. Im Orient wachsen nicht nur prachtvolle Exemplare dieser Frucht, dort symbolisiert sie auch Wohlstand, Schönheit, Erfolg und Fruchtbarkeit (die vielen Kerne). Ich habe seit jeher ein Affinität für Granatäpfel: Die prachtvolle Farbe, sattes Rot in allen Schattierungen von Orange bis Purpur, die pralle Form, das faszinierende Innenleben, das lecker schmeckt, die zarte Krone, feminin anmutend. (mehr …)